Stille hören - Wo kommt das zarte Summen der Waldbienen her? Wo steht das Reh, das den Ast leise knacken ließ? Hören Sie den Klang der Stille, genießen Sie die Ruhe! Wandern im Frankenwald ist Kontrastprogramm zur Reizüberflutung. Dem Ohr eröffnen sich neue Geräuschwelten - und natürliche Stille übertönt den Alltag!
Ein Renaissanceschloss inmitten von Wasser! Für uns strahlt dieser Anblick angenehme Ruhe aus - auch für die Erbauer von einst war es beruhigend zu wissen, dass rundum Wasser ihren Ansitz wehrhafter machte! Doch kein Gedanke mehr daran: Heute dürfen wir in Ruhe die friedliche Ausstrahlung des Wasserschlosses genießen. Das unendlich sanfte Plätschern, wenn kleinste Wellen das Mauerwerk berühren. Ein feines Glucksen, wenn ein Fisch nach einer Libelle schnappt...
Unsere "Wasserschloss-Runde" entführt Sie in eine weitere Geräuschwelt der Stille: Die meiste Zeit verläuft die Wanderung auf einsamen Pfaden im Wald. Bäume reiben sich knarzend aneinander, ein Specht hämmert im toten Holz, der Wind streicht durch das Blätterdach... In Häusles genießen Sie einen herrlichen Ausblick, der die Strapazen des einzigen größeren Anstiegs des Weges belohnt! Und auch hier erwartet Sie ein neues Stille-Erlebnis: Es ist faszinierend, wie geräuschlos sich die Damwildherde bewegt. Wirklich geräuschlos? Hören Sie einmal ganz genau hin...
Wegbeschreibung
Am Willkommenshäuschen in der Coburger Straße beginnt unsere Wanderung. Wir sehen bereits das Wasserschloss, den Namensgeber für diese Tour, und gehen über die "Fischerbrache" und den Großparkplatz in dessen Richtung. Wir folgen der Allee am Schloßgraben, wenden uns nach links und überqueren die Föritz auf einem schmalen Brücklein. Geradeaus gehen wir durch das Bubsgäßchen vorbei am Mitwitzer Jugendübernachtungshaus, bis wir am Rathaus, dem ehemaligen Gasthaus „Zum wilden Mann“, auf die Hauptstraße treffen. Wir folgen der Hauptstraße nach links vorbei am Gasthaus Häublein und am Gasthaus „Zum steinernen Löwen“, bis wir nach links in den Breitenseeweg einbiegen.
Diesem folgen wir bis zum 5 Hektar großen Breitensee, wo wir ebenfalls nach links abbiegen und durch die Allee am Seeufer bis zur kleinen Brücke über die „Alte Föritz“ wandern.
Nach der Brücke halten wir uns rechts und gelangen an einen Teich, vor welchem wir nach links abbiegen. Bald erreichen wir die Keilstöckteiche und nutzen den Damm zwischen den beiden Gewässern um die Talseite zu wechseln. An der nächsten Kreuzung biegen wir nach links ab und erreichen bald Bächlein. Das dortige Waldhotel lädt zu einer Einkehr ein, der Wanderweg führt am Waldhotel nach rechts in einen Feldweg.
Zunächst am Waldrand entlang, dann nach einer Rechtswendung im Wald verlaufend, führt uns der Weg nach Kaltenbrunn in den Müßweg. Bevor wir hier die Einmündung in die Hauptstraße erreichen, biegen wir rechts ab und überqueren die Staatsstraße 2708 an einem Fußgängerübergang. Vorsicht, an dieser Stelle ist der kreuzende Autoverkehr nur auf 80 Stundenkilometer beschränkt! Neben dem Kaltenbrunner Feuerwehrhaus, an dem wir links abbiegen, befindet sich ein Brunnen, der zu einer Erfrischung einlädt. Nach wenigen Metern verlassen wir den Europäischen Fernwanderweg Nr. 3 und Nr. 6 und nach einer Rechtsbiegung auch Kaltenbrunn in Richtung Burgstall und biegen nach etwa 200 Metern rechts in einen Feldweg ein. An dieser Stelle verlassen wir auch die Gesellschaft der Wanderwege HRW 9 und Burgenweg, die sich links in den Wald verabschieden.
Wir folgen dem Weg zwischen Feldern und Büschen hindurch, bis wir nach etwa 500 Metern wieder einen dichten Wald betreten. Nach etwa 10 Minuten Gehzeit im Wald, in der wir einmal nach rechts abgebogen sind, treffen wir an einer Wegespinne wieder auf zwei Bekannte – die beiden Rundwanderwege KC 33 und KC 34, die uns nun eine Zeit begleiten werden. Die Wegespinne verlassen wir nach links, um nach ein paar Minuten auf die Bundesstraße B303 zu treffen, die wir vorsichtig überqueren, da hier die Geschwindigkeit des kreuzenden Verkehrs nicht beschränkt ist.
Etwa 300 Meter verlaufen unsere drei Wanderwege parallel zur Bundesstraße am Schwarzen Teich vorbei, bevor sie nach links dem Waldrand folgen. Der Forstweg führt uns den Fuchsberg hinan, bis wir an einer Kreuzung den uns begleitenden Rundwanderweg KC 33 nach rechts ziehen lassen, dafür aber vom KC 31 (Häusles Weg) nach links in Richtung Häusles begleitet werden. Durch den Wald steigen wir hinauf und erreichen in einem Buchenwald ein Gattertor, das wir wieder hinter uns schließen. Wir verlassen den Wald und sehen zur Linken ein sich bis ins Tal ergießendes, umzäuntes Damwild-Gehege und vor uns die Gebäude von Häusles mit der Gastwirtschaft „Schäferstuben“. Von der Terrasse der „Schäferstuben“ aus hat man einen herrlichen Blick über den Wald, das Tal und das Treiben im Damwild-Gehege.
Wir gehen Richtung Westen durch ein Anwesen, auf einem Wiesenweg bergan bis wir nach einem Hohlweg in den Wald eintreten. Dort wenden wir uns nach rechts und passieren etwa 500 Meter Jungwald, bis wir auf der Höhe die Wegespinne „Staanerna Männla“ erreichen. Hier wenden wir uns nach rechts in Richtung Mitwitz. Von nun an geht es auf angenehmen Wegen nur noch bergab, meist in gerader Richtung. Wenn wir nach einem Linksschwenk eine Weile gewandert sind, wenden wir uns nach rechts und folgen dem Weg bergab bis an den Rand der Straße (B303). Achtung dies ist eine vielbefahrene Straße! Am Kreisel, der links, unweitvon uns ist, kann man die Fahrbahn gefahrlos auf dem Fußgängerübergang queren. Auf dem Fuß- und Radweg zwischen Bundesstraße und der Steinach sieht man auf ca. halbem Weg Richtung Mitwitz zwei Hinweistafeln. Die erste Tafel verweist auf die ehemalige Hassenberger Richtstätte jenseits der Steinach, an der die letzte Hinrichtung 1791 vollstreckt wurde. Die zweite Tafel – nur ein paar Meter weiter – weist auf ein Mitwitzer Wahrzeichen hin: den „Steinernen Löwen“.
In einer natürlichen Grotte rechts oben in einer Felsenwand ist ein fast lebensgroßer Löwe aus Stein zu sehen. Das 1907 errichtete Denkmal erinnert an Freifrau Annie von Würtzburg, geborene Lyons (lion/englisch = Löwe). Die angesehene Familie führte einen Löwen in ihrem Wappen, ihr Vater war Oberkommandant der englischen Flotte. Seit ein Hangrutsch den Weg zu diesem Wahrzeichen zerstörte, ist ein Zugang nicht mehr möglich. Am Ortseingang wenden wir uns nach links und erreichen unseren Ausgangspunkt, den Parkplatz am Wasserschloß, nach Überquerung der Föritz, die unweit davon in die Steinach mündet.