Wald verstehen - Schneisen an Waldhängen, Furten durch Flüsse: Erwandern Sie sich die Kulturlandschaft im Naturpark Frankenwald und lesen Sie die Spuren ihrer Geschichte! Wie lebten und leben die Menschen von und mit dem Wald? Schritt für Schritt wächst das Verstehen: Menschen verändern ihr Umfeld und das Umfeld ändert den Menschen.
Kupfererz wurde in Wirsberg seit dem 15. Jahrhundert abgebaut, unser Rundweg führt Sie zum Eingang der Grube "Goldener Falk". Die Informationstafel dort ist Teil des Bergbau-Wanderweges, den wir ebenso streifen wie den Naturlehrpfad im Kosertal, der unterhaltsam unterrichtet über heimische Vögel und ihre Brutgewohnheiten, über Waldtiere, Naturkreisläufe sowie über die frühere Bergwerkstätigkeit im Kosertal. Naturbelassene Pfade, abwechslungsreicher Mischwald, schöne Ausblicke und immer wieder Kulturdenkmale: die Ruine Heilingskirche, das erste Kaiserdenkmal Bayerns, der Terrassenturmhügel und die Grundmauern der Wallfahrtskirche St. Leonhard.
Der Arzt Dr. Eduard Margerie war ein leidenschaftlicher Spurensucher und hat selbst viele Spuren hinterlassen: Er gründete die Ortsgruppe des Frankenwaldvereins, den wohl größten fränkischen Geschichtsverein "Colloquium Historicum Wirsbergense" sowie die Privatklinik Wirsberg in der Goldenen Adlerhütte, die in einem Park mit idyllischer Waldkulisse eingebettet liegt.
Wegbeschreibung
Wir wandern vom Ausgangspunkt am Zentralparkplatz unterhalb des Rathauses zum Marktplatz. Über den linken Fuß-Steg der historischen Schorgastbrücke und am Parkdeck vorbei überqueren wir danach die Göringsbruck. Wir kommen auf die Straße „Am Lindenberg“ und gehen diese weiter, links am Friedhof vorbei, auf der Straße „Vogtgarten“ ortsauswärts zum Wald. Dort laufen wir auf einem angenehmen Forstweg durch Mischwald beständig aufwärts, immer nahe des Koserbaches. An einer versetzten Kreuzung gehen wir geradeaus weiter und an der nächsten Wegegabelung halten wir uns nach links. Über das Krebsbächlein erreichen wir den Adlerstein, einen schönen Aussichtspunkt auf einer Felspartie.
Wenn wir bald danach auf der Höhe aus dem Wald treten, sehen wir rechts oben ein Haus von Osserich, wir aber gehen wenige Meter geradeaus über einen Feldweg bis zur Straße Osserich – Cottenau. Unterwegs erfreuen uns schöne Ausblicke z. B. auf die Ruine Heilingskirche auf der gegenüberliegenden Höhe. Wir wandern weiter nach links entlang der Straße Richtung Cottenau und erreichen rechts am Waldeck eine Ruhebank, von der aus sich reizvolle Fernblicke eröffnen. Nach wenigen Metern biegen wir dann
wieder links auf einen naturbelassenen Weg ein, der uns talwärts im Wald bis zur Kreisstraße Wirsberg – Cottenau führt. Wir halten uns auf der Straße links und nach ca. 150 Metern biegen wir rechts ab und kommen zum Naturlehrpfad/Wanderparkplatz. Nach ca. 50 Metern wenden wir uns nach links und überqueren die Koser.
Am Informationspavillon „Wanderrast Koserruh“ mit Andachtskreuz und Sitzgarnitur empfiehlt es sich, eine Pause einzulegen. Dem FrankenwaldSteigla folgend laufen wir aufwärts zum Holzabfuhrweg und biegen dann links ab, wo uns eine Infotafel des Naturlehrpfades über das frühere Bergwerk Goldener Falk informiert.
Gegenüber der Tafel führt uns ein naturnaher, robuster Pfad bis zum Ilsestein. Von einer Plattform aus kann man einen Blick ins Tal von Koser und Goldener Adlerhütte erhaschen. Der Name Ilsestein erweist Frau Dr. Ilse Pinkow-Margerie die Referenz. Sie war die Tochter des Heimatforschers, CHW-Gründers und Frankenwaldverein-Pioniers Dr. Eduard Margerie.
Nun geht es in leichten Serpentinen den Wanderpfad im Wald beständig abwärts zu einem Fahrweg am Hofbach. Er führt uns gut 50 Meter aufwärts. Dann biegen wir bei einem Holzsteg nach links ab, laufen ein Stück weiter, um dann auf einem steilen Steig im Wald auf die Neufanger Höhe zu kommen.
Wenn wir aus dem Wald treten, sehen wir vor uns die Ruine Heilingskirche. Von der wohl im 15. Jahrhundert erbauten Wallfahrtskirche trotzt nur noch die westliche Giebelfront Wind und Wetter. Die Heilingskirche war den „Drei Marien“, Maria Jacobi (Kleophas), Maria Salome und Maria Magdalena geweiht. Die drei Frauen waren Zeugen der Verkündigung der Auferstehung Jesu Christi am Ostermorgen. Eine Informationstafel an der Ruine gibt Aufschluss über die Geschichte der ehemaligen Wallfahrtskirche und über die Sagen, die sich um das jahrhundertealte Gemäuer ranken.
Wir laufen an dem nahen Birkenwäldchen vorbei. Der Fußweg im Wald und am Waldrand eröffnet uns einen schönen Ausblick ins Wirsberger Tal. Rechts ab geht der Goldene-Falk-Weg weiter, doch es lohnt sich, geradeaus ca. 100 Meter am Waldrand entlang zu laufen zur Ausgrabungsstätte der vormaligen Wallfahrtskirche „St. Leonhard auf dem Hag“. Ein Gedenkstein, eine Infotafel und Sitzgelegenheiten laden zum stillen Verweilen ein. Einst stand dort eine Wallfahrtskirche mit romanischem und gotischem Baustil.
Wir kehren zurück auf das FrankenwaldSteigla, halten uns leicht rechts und laufen hinab zum Hofbächlein. Dann gehen wir an den Wasserhochbehältern vorbei bis zur Kreisstraße Wirsberg – Neufang. Hier überqueren wir die Straße und wandern durch den Wald zum ersten Kaiserdenkmal Bayerns. Wenige Schritte oberhalb
dieses Granit-Denkmals mit dem Adler liegt der Terrassenturmhügel aus der Zeit um 1000. Von diesem Aussichtspunkt kann man den Blick über das Ortszentrum von Wirsberg schweifen lassen. Wenn wir noch kurz weiterwandern, kommen wir zum Aussichtspavillon der Theresienhöhe. Wie schon beim Kaiserdenkmal, so können wir uns auch hier über eine herrliche Aussicht freuen.
Auf einem steilen Pfad wandern wir die Serpentinen abwärts zum Schorgastbach im Herzen des Luftkurortes. Nun sind es nur noch wenige Meter zum Ausgangspunkt am Zentralparkplatz unterhalb des Rathauses.