Stille hören – Wo kommt das zarte Summen der Waldbienen her? Wo steht das Reh, das den Ast leise knacken ließ? Hören Sie den Klang der Stille, genießen Sie die Ruhe! Wandern im Frankenwald ist Kontrastprogramm zur Reizüberflutung. Dem Ohr eröffnen sich neue Geräuschwelten – und natürliche Stille übertönt den Alltag!
Der „12-Apostel-Weg“ führt Sie über eine sonnenbeschienene Hochfläche, ins Tal der sanft plätschernden Ölsnitz und durch abwechslungsreiche Waldpartien. Immer wieder neue Ausblicke eröffnen sich – eine besondere Aussicht liefert der Turm am Langen Bühl!
Je nachdem, ob Sie unseren Weg mit oder gegen den Uhrzeigersinn wandern, begegnen Ihnen früher oder später die Namensgeber der Wanderung: eine Reihe von 12 geheimnisvollen Diabassteinen. Die Gelehrten streiten sich: Stehen die Monolithen schon seit 5000 Jahren als eine Art oberfränkisches Stonehenge? Oder setzten Christen sie im Mittelalter? 12 Stück, eine heilige Zahl! Andere Forscher sehen Spuren neuzeitlicher Bearbeitung, ist die Steinanordnung also noch jünger? Den Diabassteinen ist dieser Streit gleichgültig: Sie stehen in aller Ruhe, felsenfest. Lassen Sie sich von diesem Gleichmut inspirieren: Es ist eine wunderbare Gelegenheit, die Stille in aller Seelenruhe zu genießen!
Wegbeschreibung
Vom Wanderparkplatz am Rotmaiseltal starten wir unsere Wanderung in östliche Richtung über den Wiesenweg unterhalb der Schieferhalde und erreichen als erste Ortschaft Dürrenwaiderhammer. An Sonntagen ab 14.00 Uhr sowie donnerstags und freitags ab 17.00 Uhr bietet sich im Gasthaus Dürrenwaiderhammer die Möglichkeit auf eine Brotzeit oder hausgemachte Kuchen.
An der Ölsnitzbrücke queren wir vorsichtig die Straße und laufen einen Steig den Hang hinauf. Immer in Waldrandnähe, mit Blick auf den Luftkurort Dürrenwaid, geht der Steig hinauf zur Kirche. Gleich hinter der Kirche am Waldrand sieht man jetzt noch den „Kunstgraben". Ein Wasserrad im Ölsnitzbach trieb während der Blütezeit des Bergbaues eine rotierende Welle, den Kunstgraben, aufwärts zu einem Kunstschacht. Dieser praktische Mechanismus entwässerte die oberhalb der Kirche liegenden Bergbaustollen. Man nannte dies „Wasserkunst“.
Nun geht es auf schmalem Steig weiter zur Talstraße. Am Steig-Ende überqueren wir äußerst vorsichtig die Ortstraße zum gegenüberliegenden Gehsteig. Nach nur wenigen Metern vorbei am ehemaligen Tannenhof queren wir abermals die Straße und erreichen nach etwa 400 m über den „Steig“ Silberstein. Der Ort entstand erst ab 1921 am ehemaligen Bergbaugelände „Friedlicher Vertrag". Dieser idyllisch gelegene Urlaubsort ohne Durchgangsverkehr liegt am Fuß des Hahnenkammes (685m).
Am Ortsende, am Sportheim des TSV Dürrenwaid, biegen wir am Waldrand links ab und gehen nach dem kurzen Waldstück etwa 150 m den Gehsteig aufwärts. Hier verlassen wir Silberstein nach rechts auf einer Forststraße.
Gegenüber vom Trinkwasserbehälter lohnt sich ein Abstecher auf einem unmarkierten Steig zum 100 m entfernten Brendlafelsen, von dem man steil hinab in das Tal der Ölsnitz sehen kann. Zurück am Wasserhaus wandern wir weiter bis zum Wegweiser am Pfaffenbächlein. Dieses querend führt der Weg aufwärts durch den Wald, auf einem Feldweg am Waldrand entlang, vorbei am Geroldsgrüner Knock und hinunter zur Keyßerstraße.
Geroldsgrün hat eine Wehrkirche (400 m aufwärts). Hier gibt es auch Speisegaststätten.
Wir queren jedoch vorsichtig die Hauptstraße nach links, gehen den Steinbacher Weg hinauf, auf einem Feldweg weiter zur Anhöhe (665m). Der Blick zurück zeigt uns nun links Hirschberglein, am Horizont die Kuppeln des Döbraberges (795 m), des höchsten Berges im Frankenwald, und den Schneidberg (758 m) mit seinem Funkmast. Davor liegt Hertwegsgrün und im Tal Geroldsgrün.
Wenn wir uns umdrehen, sehen wir 300 m entfernt Steinbach liegen. Links am Ortsrand befindet sich das FWV-Wanderheim. Hinter dem Dorf erhebt sich der Langesbühl mit seiner Wasserwarte, gleichzeitig ein Aussichtsturm. Dort hinauf wollen wir.
Nach dem kurzen Weg zur Ortsstraße hinunter gehen wir diese nach rechts 100 m aufwärts. Vor der Steinbacher Wandertafel geht es nach links ab in den Langesbühlweg, auf dessen Teerstraße wir hinauf zum Aussichtsturm auf dem Langesbühl kommen. Hier sind wir am höchsten Punkt (699m) unserer Wanderung. Bei klarer Sicht erkennt man viele Berge von Frankenwald, Thüringer Wald und Fichtelgebirge.
Nun gehen wir nach Norden, queren die Teerstraße am Eingang zum eingezäunten Gemeindegrundstück und laufen auf einem Trampelpfad durch eine artenreiche Magerwiese abwärts. Danken wir dem Eigentümer die Durchgangserlaubnis, indem wir hintereinander gehen und auf dem Weg bleiben. Links des Fußsteiges im Wäldchen befand sich der Bergbau „Glückauf“. Wir folgen dem Feldweg, genannt „Alte Straße", nach rechts zu einer Feldwegkreuzung. Von hier bis Hermesgrün sind es noch 4 km.
Die Wanderung geht nun links hinunter, am Waldrand entlang, dann rechts auf Feldrainen und Wiesen, durch das ehemalige Bergbaugebiet „Bau auf Gott" zu einem Feldweg, dem Tannenweg, und diesen hinunter zum unteren Ortsende von Langenbach.
Von hier aus gehen wir nach rechts auf der Dürrenwaider Straße 500 m aufwärts, dann links 300 m einen Feldweg hinauf, zu den geheimnisumwitterten Steinen, genannt „Die Zwölf Apostel". Nun laufen wir den Feldweg weiter, vorbei an Wiesen und Feldgehölzen bis zu einer Teichanlage. Die geschotterte Fahrstraße, der wir nach rechts folgen, verlassen wir nach 150 m bei einer weiteren Teichanlage nach links und wandern hinauf nach Hermesgrün. Auf der Dorfstraße wenden wir uns nun nach links, wo uns das Wanderheim Hermesgrün erwartet.
Hinter dem FWV-Wanderheim in Hermesgrün gehen wir an der Sitzgruppe vorbei und halten uns gleich links. Nach 700 m kommen wir auf eine Forststraße, der wir nach rechts folgen. Nach 1,4 km treffen wir auf eine Straßengabel. Von hier führt ein Steig zum 100 m entfernten Aussichtspunkt Schwaabesruh (er ist nach dem Förster Schwaabe benannt, der um 1900 im Forsthaus in der Langenau wohnte), der einen herrlichen Ausblick in das tief unter uns liegende Langenbachtal bietet. Wir folgen dem Steig in das kleine Nebental und hangparallel weiter, bis wir nach einiger Zeit wieder einen Forstweg erreichen. Diesem folgen wir geradeaus und gelangen schließlich an die Schieferhalde.
(Für vorsichtige Interessierte: Gleich bei Beginn des Schieferbruches können sie von oberhalb des rechten Wegrandes in die unten liegende Abbauschlucht sehen. Gegenüber sieht man an der Schieferwand, wie sich unser Mittelgebirge vor Urzeiten aufgetürmt hat.)
Hier, hoch über dem Dürrenwaider Hammer, bietet sich ein Ausblick hinunter ins Ölsnitztal. Um diesen Platz herum befinden sich mehrere alte Schieferbrüche. Untertage-Schieferabbau findet heute nur noch in Lotharheil statt, das anderthalb km SSW von hier liegt.
Auf einem Waldweg verlassen wir die Forststraße in spitzem Winkel nach links hinunter. Vorbei an einem vergitterten Schiefer-Abbau-Stollen laufen wir abwärts und biegen nach rechts ab auf einen Fußsteig. Kurz darauf erreichen wir erneut einen Jägersteig, dem wir nach rechts folgen und laufen jetzt entlang der Schieferhalde. Hier haben wir nochmals einen herrlichen Blick ins untere Ölsnitztal. Wieder ziemlich steil abwärts gelangen wir zurück zum Wanderparkplatz am Rothmaiseltal.