Auf der 678 Meter hohen Radspitze steht nördlich von Seibelsdorf auf dem Frankenwaldhöhenzug ein vierkantiger Steinturm. Das Obergeschoss ist mit Lärchenholz verschalt und mit einem Dach versehen. Die Aussichtsterrasse ist in 12,5 Metern Höhe, zudem gibt es eine weitere Plattform in Höhe von 15 Metern, insgesamt misst der Turm 20 Meter.
Geboten wird ein umfassender Rundblick: im Südosten die lange Fichtelgebirgskette, von Südwesten nach Westen Frankenjura, Steigerwald, Hassberge und Rhön, von Nordwesten nach Nordosten Thüringer Wald und Frankenwald.
Der Radspitzturm hat viele Vorfahren: Bereits 1851 stand hier ein “Signalturm” des Bayerischen Landesvermessungsamtes, dieser und 1886 ein weiterer mussten nach wenigen Jahren wegen Baufälligkeit wieder abgerissen werden. Auch 1933 fiel ein 18 Meter hoher Holzturm einem Sturm zum Opfer.
Im Frühjahr 1955 wurde der Bau des jetzigen Turmes begonnen. Ein wahrer Kraftakt, denn sämtliches Baumaterial musste aus dem Tal hoch geschafft werden, um den Turm in Handarbeit zu errichten. Ein großer Verdienst der Ortsgruppe Seibelsdorf. Am 4. September 1955 wurde er im Beisein von 2.000 Wanderern bei einer Sternwanderung mit dem Prolog “Nun ragt er stolz, der Turm, und schaut in Frankens Land. Mag ihn umtoben mancher Sturm, ihn schützt der Freundschaft Band.” seiner Bestimmung übergeben.
Nach Ablauf des Pachtvertrages mit der Loewe Opta in Kronach wurde der Turm im Jahre 1969 erhöht und erneuert. Nach Renovierungen im Jahre 1980 und einer Generalsanierung im Jahre 2000, anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Frankenwaldvereins Ortsgruppe Seibelsdorf, erstrahlt der Turm in seiner jetzigen Form.
Der Radspitzturm ist frei zugänglich.